Von alters her, Herr, tanzt das Kind mit dem Wind, die Sterne werden unter seinen Schritten lebendig, und seine Schritte flechten das Nichts mit Gold: Gesegnet bist du für den, der uns rettet!
Das Kind wird mit diesem Blick geboren, dem man sich nicht entziehen kann. Ein Blick, der in einem Augenblick alle Kriege der Welt beenden kann. Spiegel des Geheimnisses. Zum Leben gerufen, ruft das Kind seinerseits.
Das Kind wirft seinen Blick auf die Welt wie ein Radar, das auf der Lauer liegt, ein Lügendetektor, ein Löschblatt für die Wahrheit. Es lädt uns ein, zu sein, wer wir sind, und zwar so, wie wir wirklich sind.
Das neugeborene Kind im Herzen der Ungewissheit sagt uns, dass wir ständig verwundbar sind, dass es nicht viel Erde unter unseren Füßen und nicht viel Schutz über unseren Köpfen gibt. Aber es sagt uns auch, dass Verletzlichkeit der beste Teil unseres Lebens sein kann.
Das Kind, das geboren wird, ist das Auftauchen des Lebens inmitten des größten Chaos. Die innige Verflechtung von Leben und Gefahr. Es ist das Kreuz, das unsere Taufen als Lebende auf all unsere Stirnen zeichnen. Gelobt seist du, Herr, für den, der uns rettet!
Herr, Gott des Unmöglichen, ein neugeborenes Kind trägt heute Morgen die Hoffnung der Welt. Es steht dort, in der Bresche, im Fast-Nichts. Aber in der Höhe und in der Tiefe ist alles unermesslich: alles ist möglich. Mögen wir mit dem Kind dort stehen, im vibrierenden Augenblick des Vielleicht, in dir, Gott, an der Quelle des Lebens, um so gemeinsam die Hoffnung der Welt zu tragen.